Wenn man vor einigen Jahren an die Drogenpolitik der Niederlande gedacht hat, fiel einem vor allem das Wort “liberal” ein. Heute dürfte es wohl eher “Chaos” sein. 2012 hat sich bei unseren Nachbarn Einiges geändert: Der Wietpas wurde eingeführt, wieder abgeschafft und durch das sogenannte “I-Kriterium” (Ingezetenen = Einwohner) ersetzt. Erstmal galt das für die “alten” Wietpas-Gemeinden. Aber auch nicht alle, einige haben den “Wietpas” mit registrierten Kunden vorerst beibehalten.
Zum Jahreswechsel sollten dann alle Shops im Königreich für ausländische Gäste tabu sein. Doch einige Gemeinden haben bereits im Vorfeld angekündigt, dass es dort keine Diskriminierungen geben wird, dabei natürlich Amsterdam, Rotterdam und Haarlem, aber auch Grenzstädte wie Enschede oder Arnhem.
Zuerst hat das niederländische Nachrichtenmagazin nos.nl Ende Dezember eine Karte veröffentlicht, die die “freien” Gemeinden zeigen sollte. Leider konnten sich aber nicht alle davon bestätigen lassen. Dann gab es eine Karte vom “Amsterdam Herald”, die aber auch nicht in jedem Fall zutrifft.
Größte Verwirrung dürfte wohl die kleine Gemeinde “Venray” (nahe Venlo) sein. Ein Coffeeshop lässt keine Ausländer eintreten, der andere manche – manche aber auch nicht. Leser von “Kein Wietpas!” konnten beides bestätigen.
Telefonate mit vielen Coffeeshops haben letztendlich ein ganz anderes Bild gezeichnet, als die niederländischen Medien es glauben liessen.
Jetzt, wo das Jahr 2013 noch jung ist, weiss niemand Genaueres. “Kein Wietpas!” bitten um die Zustellung von bestätigten Shops und listet die Ergebnisse hier auf (aufgrund der Situation ist aber alles noch eine Baustelle).
Die Verwirrung ist also gigantisch. Es bleibt zu hoffen, dass im Laufe des Monats Klarheiten geschaffen werden können.
Mitte Januar werden dann auch noch Urteilsverkündigungen zweier Gerichtsverfahren erwartet, die alles wieder verändern könnten…
Ein Beitrag von Stefan Müller, Betreiber von keinwietpas.de
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