Es geht voran in den USA. Neben Alaska wurden nun auch in Oregon genügend Unterschriften eingereicht, so dass in den beiden Staaten im November über die vollständige Legalisierung von Cannabis abgestimmt werden kann. Eine stabile Mehrheit dafür gibt es sogar in den gesamten USA. In Washington haben nun auch die ersten Shops eröffnet, in Colorado sprudeln die Steuereinnahmen und die Wähler dort sind nach den ersten Monaten mit legalem Verkauf zufrieden.
Wohlgemerkt geht es hier nicht um Cannabis als Medizin. In diesem Bereich steppt sowieso der Bär in den USA, mit New York als 23. US-Staat haben nun mehr als die Hälfte der US-Staaten Zugang zu legalem medical marijuana. Nein, hier geht es um den großen Wurf, die komplette Legalisierung von Cannabis als Genussmittel – mit Fachgeschäften, Steuern, Jugend- und Verbraucherschutz und in der Regel auch mit legalem Eigenanbau.
In Colorado haben die Geschäfte seit Januar für jeden Erwachsenen geöffnet. Im April lagen zwar die schon seit Jahren erlaubten Verkäufe an Patienten mit 31 Millionen Dollar noch höher, aber auch als Genussmittel wird Cannabis immer mehr dem Schwarzmarkt entzogen; hier lag der legale Umsatz im April bei 22 Millionen Dollar. Insgesamt hat der Staat Colorado bis April 18 Millionen Dollar an Steuern eingenommen, 11 Millionen davon im höher besteuerten Genussmittelbereich. Dieses Geld wird entsprechend der Volksabstimmung in die Sanierung von Schulen investiert. Mit der zunehmenden Etablierung der Shops und steigender legaler Produktion ist mit einer weiteren Verlagerung des Umsatzes in den legalen Bereich zu rechnen.
Die Wähler in Colorado sind mit den Ergebnissen zufrieden, 52 Prozent sagen, die Maßnahme war “gut für den Staat”, 54 Prozent unterstützen das aktuelle Gesetz. Bundesweit sind es sogar 61 Prozent.
Im Juli haben nun auch in Washington die Verkäufe in den ersten Fachgeschäften begonnen, die das Glück hatten, eine der bis zu 334 Lizenzen bekommen zu haben.
Kurz danach kam die Nachricht, dass dieses Jahr neben Alaska nun auch in in Oregon über die komplette Regulierung des Cannabismarktes abgestimmt wird. Das wird also wieder ein spannender November für Hanffreunde weltweit. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es bald schon zwei weitere US-Staaten mit legalem, reguliertem Cannabisverkauf gibt.
Sollten auch diese beiden Staaten der Legalisierung zustimmen, ist mit einer Beschleunigung der Entwicklung zu rechnen. Zumal es seit einiger Zeit in den gesamten USA eine stabile Mehrheit für die Legalisierung gibt, wie regelmäßige Umfragen bestätigen. Und sogar 75 Prozent glauben, dass Cannabis letztendlich in den gesamten USA legalisiert werden wird.
Es wird sicher noch etliche Jahre dauern, bis auch die Staaten mit kompletter Legalisierung die Mehrzahl der US-Staaten ausmachen, wie es jetzt schon bei den Medical-Marijuana-Staaten der Fall ist – und bis das Gesetz dann schließlich auch auf Bundesebene fällt. Aber der Trend ist eindeutig.
Diese revolutionäre Entwicklung ausgerechnet in den USA hat eine so große Strahlkraft, dass sie die Diskussion international weiter befeuern wird. Hanffreunde dürfen sich im November auch hierzulande auf gute Nachrichten in deutschen Medien freuen.
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