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AutorenbildEric wrigth

Uruguay: Legalisierungspläne auf Eis

Flagge Uruguays

Im letzten Sommer sah es noch so aus, als könnte Uruguay der erste Staat der Erde werden, der Cannabis vollständig legalisiert. Angeblich wegen fehlender Mehrheiten in der Bevölkerung für das Projekt hat Präsident Mujica jetzt auf die Bremse getreten. Er will nun erstmal durch eine öffentliche Debatte das Volk von der Maßnahme überzeugen. Jetzt haben vermutlich Washington und Colorado die besseren Karten, als erste einen legalen Cannabishandel einzuführen, auch wenn dort ebenfalls noch nicht alle Würfel gefallen sind.

In deutschsprachigen Medien ist über die Verzögerung in Uruguay praktisch nichts zu finden. Eine gute Gelegenheit, auf grooovemans neuen Blog zu verweisen und zu zitieren:

Vorerst keine Legalisierung in Uruguay! Erstellt am Januar 2, 2013 von groooveman85 Frohes Neues Jahr 2013, Leider beginnt das Jahr mit einer schlechten Nachricht, die zwar schon älter ist aber mich erst heute erreichte. Die fest geplante Legalisierung in Uruguay wird vorerst aufgeschoben. Der Präsident José Mujica hat sich, nach einer Meinungsumfrage, in der sich 64% der Befragten gegen eine Legalisierung von Cannabis aussprachen, dagegen entschieden das Vorhaben wie geplant umzusetzen.

Mitte: Der Präsident von Uruguay José Mujica, unter CC-Lizenz von Gobierno de la Ciudad de Buenos Aires Gleichzeitig betonte Mujica jedoch, dass er grundsätzlich an dem Vorhaben festhalten will, zum Wohle der gesamten Bevölkerung. Vorher müsse diese jedoch besser über die Schäden durch den Drogenkrieg informiert und aufgeklärt werden. Mujica betonte: “Die Menschen müssen mehr wissen, denn momentan liefern wir sie dem Drogenhandel aus.” Ob dies wirklich der wahre Grund für die Entscheidung ist, vermag man von außen nicht zu beurteilen. Eine einzelne Meinungsumfrage, hat allerdings bisher nur wenige Staatsoberhäupter von einer einmal getroffenen Entscheidung abgebracht. Manch einer mag eher den Druck von USA und UNO vermuten, die einen Dominoeffekt in Lateinamerika befürchten, nachdem sich eine ganze Reihe von lateinamerikanischen (Ex-) Politikern offen für die Legalisierung ausgesprochen haben. Fest steht allerdings, dass in Uruguay genauso wie in Deutschland eine Aufklärung der Bevölkerung der erste Schritt zu einer Legalisierung ist. Insofern mag man José Mujica eingestehen, dass er der Idee noch etwas Zeit gibt, um an Akzeptanz zu gewinnen. Nicht nur in Uruguay, sondern weltweit.

Auch in englischsprachigen Medien ist wenig darüber zu finden. Eine der Ausnahmen ist InSightCrime, einer der ersten Treffer, die ich gefunden habe (19.12.12).

Ob die Umfragewerte tatsächlich der (einzige) Grund für Mujica Zögern sind, kann auch deshalb bezweifelt werden, weil schon im Juni 2012 klar war, dass noch 60 % der Uruguayer gegen die Legalisierung sind.

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