Das aktuelle Hanfblatt (Mai/Juni) beschreibt eine kleine Szene für “Research Chemicals”, in der alle möglichen neuen chemischen Drogen ausprobiert werden, darunter die in Spice & Co gefundenen Cannabinoide.
Ich hatte ja schon in Zusammenhang mit dem Spice-Verbot darauf hingewiesen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Chemikalien, mit denen Spice aufgepeppt wurde, auch pur in die Szene sickern. Ebenso wie hunderte andere chemische Verbindungen, die noch mit ihrer Wirkung auf Konsumenten warten. Das wird sich kaum aufhalten lassen, ob man das nun gut findet oder nicht.
Nun ist es laut Hanfblatt so, dass es eine entsprechende Szene mit versteckten Lieferanten im Internet bereits gibt. Dort wird alles gehandelt und genommen, was wirkt und bisher relativ unbekannt und unerforscht ist. Die Substanzen sind so neu auf dem Markt, dass sie bisher meist nicht verboten sind. Selbst die mittlerweile berühmten “Räucher-Chemikalien” JWH-018 oder CP47,497 sind ja nach wie vor nur in wenigen Ländern verboten, darunter auch Deutschland. Wer hier als legales Versuchskaninchen Chemiedrogen nehmen will, kann aber z.B. auf JHW-073 zurückgreifen.
Natürlich bringt ein derartig willkürlicher Konsum bisher unbekannter Substanzen ein noch größeres Risiko mit sich als das bei den bekannten Szenedrogen der Fall ist. So ist die Gefahr einer Überdosierung durch pures JWH-018 natürlich ungleich größer als bei Cannabisblüten. Im Gegensatz zu THC könnte es auch sein, dass JWH-018 krebserzeugend ist.
Ich glaube jedenfalls, dass der Drogenmarkt vor einem Wandel steht, der die Palette der angebotenen Substanzen stark vergrößern wird.
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