Seminar mit Georg Wurth: Legaler Cannabisanbau -Gefahr oder Chance?
- Eric wrigth
- 22. März 2010
- 4 Min. Lesezeit
Am ersten Juli Wochenende wird auf der schönen Burg Hohenberg an der Eger ein Seminar mit mir und anderen Referenten stattfinden. Anlass für obiges Thema ist die Entkriminalisierung des Anbaus von 5 Hanfpflanzen zur Selbstversorgung mit Marihuana in Tschechien. Sehen wir uns dort?
Es wird ein Wochenende rund um Cannabis. Und das mitten im repressiven Bayern nahe der Grenze zum liberalen Tschechien. Hier treffen Gegensätze aufeinander. Aber nicht nur die Situation in Tschechien und ihre möglichen Auswirkungen auf Bayern werden Thema sein: Was hat es mit dem Eigenanbau von Hanf auf sich? Wie funktioniert das, wie viele Leute tun es? Wie wird das in anderen europäischen Ländern gehandhabt? Wie ist das mit Cannabis als Medizin? Was bedeutet Cannabiskonsum für Jugendliche? Gefährdet die Duldung des Anbaus die Präventionsbemühungen? Welche Auswirkungen hat das Verbot von Cannabis für Konsumenten und Gesellschaft? Wie könnte die Alternative aussehen?
Außer mir wird es einige weitere interessante Referenten geben. Unter anderem wird wohl endlich mal ein Polizist mitdiskutieren. Das Vergnügen habe ich relativ selten. Das gilt auch für die Location: kein klimatisierter Konferenzraum in Berlin, sondern eine malerische Burg in schöner Umgebung mitten im Sommer. Was will man mehr.
Unglaublich, aber wahr: Durch öffentliche Fördergelder kostet das gesamte Wochenende nur 30 Euro incl. Verpflegung und Unterbringung im Doppelzimmer! Lediglich die Anfahrt muss noch selbst bezahlt werden.
Allerdings gibt es nur 24 Plätze und Anmeldeschluss ist der 15.04. Also gleich anmelden!
Hier noch der offizielle Pressetext der Burg Hohenberg:
Presseinformation: Im Spannungsfeld zwischen Drogenpolitik und Drogenprävention Legaler Cannabisanbau in der Tschechischen Republik – Gefahr oder Chance? In der Bildungsstätte Burg Hohenberg wird für Interessierte vom 2. bis 4. Juli 2010 Aufklärungsarbeit im Themenkreis Drogenpolitik und Drogenprävention geleistet. Anlass ist eine neue Handhabung in der Tschechischen Republik im Umgang mit dem Anbau und dem Besitz zumindest kleiner Mengen Hanf. Unsere Nachbarn entkriminalisierten zum Beginn des Jahres den Anbau geringer Mengen von Hanf-Pflanzen zum Eigengebrauch. Doch welche Folgen hat dies für die Grenzregion? “Mit dem soeben erfolgten positiven Förderentscheid, der es ermöglicht, dass Tschechen und Deutsche an einen Tisch kommen, um über diese Fragen zu diskutieren, zeigt die Euregio Egrensis ein besonderes Interesse an der Aufklärungsarbeit”, freut sich Seminarleiter und Bildungsreferent Stefan János Wágner. In Deutschland, insbesondere in Bayern, wird der Eigenanbau von Hanf weiter verfolgt. Schon bei relativ geringen Vergehen winken Gefängnisstrafen. Im europäischen Raum ist die Cannabispolitik recht unterschiedlich. Eine so weitgehende Duldung des Eigenanbaus gibt es sonst nur noch in Belgien (eine Pflanze), aber auch in den Niederlanden und Spanien wird der Anbau in kleinen Mengen zumindest “geduldet”. Pro: Einige sehen in dieser Entwicklung große Chancen, die Kriminalisierung tausender Cannabiskonsumenten zu beenden und die negativen Auswirkungen des Schwarzmarktes einzudämmen. Contra: Anderen macht diese Entwicklung Angst. Werden bald noch viel mehr Menschen, insbesondere Jugendliche, anfangen zu kiffen? Wird in Tschechien vermehrt Cannabis produziert und exportiert werden? Wird die neue Regelung in den Grenzregionen spürbar sein? Viele weitere Fragen schließen sich an, die in den Vorträgen des Seminars geklärt werden sollen. „Die Burg Hohenberg will mit diesem Seminar einen Beitrag leisten zur Aufklärung“, so Matthias Schröder, der Leiter der Burg Hohenberg, „ohne jedoch eine eigene Position zu beziehen. Die Teilnehmenden sollen sich durch das Seminar ihr eigenes Bild machen können.“ Folgende Facetten sollen beleuchtet werden: Cannabis als Medizin Da der Cannabisgebrauch in vielen Ländern, vor allem für schwer kranke Patienten, erleichtert wird (mittlerweile auch in Deutschland), soll geklärt werden, welchen medizinischen Nutzen Cannabis tatsächlich hat. Auswirkungen des Cannabiskonsums (mit dem Schwerpunkt auf Jugendliche) Wie viele Cannabiskonsumenten bekommen gesundheitliche Probleme, werden abhängig oder sozial auffällig? Welche Bedeutung hat der Cannabiskonsum für Jugendliche? Warum kiffen sie? Wie erkennt man, dass ein Jugendlicher Cannabis konsumiert und wann ist das ein ernsthaftes Problem? Prävention des Cannabiskonsums – Was soll Prävention erreichen? Abstinenz oder verantwortungsvollen Umgang? Welche verschiedenen Präventionsprojekte gibt es und welche sind wirksam und sinnvoll? Wäre eine Legalisierung von Cannabis oder die Erlaubnis für den Eigenanbau ein Rückschlag oder Hindernis für die Prävention? Politische Rahmenbedingungen Welche Auswirkungen hat das Verbot von Cannabis? Erreicht es sein Ziel, den Konsum zu reduzieren? Welche ungewollten Nebenwirkungen gibt es? Wie kriminell sind die Händler? Was bedeutet der Schwarzmarkt für die Konsumenten? Legalisierung? Wie könnte die viel diskutierte Legalisierung von Cannabis aussehen? Verkauf im Supermarkt an alle? In Apotheken? Verschreibung vom Arzt wie bei Heroin für Schwerstabhängige? Welche Risiken und welche Chancen stecken in den Modellen? Eigenanbau – Wie weit ist der Eigenanbau von Cannabis verbreitet und wie funktioniert das? Ist der legale Anbau weniger Pflanzen zur Selbstversorgung der goldene Mittelweg zwischen Verbot und Legalisierung? “Die Kriminalpolizeiinspektion Hof wird bei dem Seminar ihre Sichtweise vertreten ebenso wie der deutsche Hanfverband, der sich für eine Legalisierung auch in Deutschland einsetzt und weitere Fachleute. So wird es eine kontroverse und spannende Diskussion geben”, freut sich Wágner. “Auch zwischen Deutschen und Tschechen.” Das Projekt wird gefördert von der Europäischen Union aus dem Programm Ziel 3/INTERREG IV A durch die EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V.. Die Teilnehmergebühren belaufen sich auf 30,00 Euro inklusive Unterkunft und Verpflegung. Anmeldung und Information sind möglich unter Telefon: 09233/77260 oder per E-Mail an info@burghohenberg.de Weitere Informationen finden Sie im Internet:
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