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AutorenbildEric wrigth

Modellprojekt zur Cannabis-Abgabe in Münster abgelehnt

Berlin, 08.11.17 – Mitten in den Jamaika-Sondierungsgesprächen hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Antrag der Stadt Münster für ein Cannabis-Modellprojekt zur regulierten Abgabe an Erwachsene abgelehnt. Die Stadt Münster hat hierzu bereits Widerspruch eingelegt, wie die Westfälischen Nachrichten in ihrer heutigen Ausgabe berichten. Der Deutsche Hanfverband kritisiert sowohl die Begründung des BfArM als auch den Zeitpunkt der Entscheidung massiv.

Das Institut begründet die Ablehnung des Antrags damit, dass eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an gesunde Erwachsene weder medizinisch noch ethisch vertretbar sei, da Missbrauch und die Entstehung einer Abhängigkeit nicht ausgeschlossen seien. Missbrauch und Abhängigkeit sind aber auch auf einem Schwarzmarkt nicht ausgeschlossen. Letztlich sperrt sich die kommissarische Bundesregierung dagegen, eine kontrollierte Abgabe zu erforschen.

Die haben Angst, dass die Ergebnisse eines solchen Modellprojekts positiv sind,

kommentiert DHV-Geschäftsführer Georg Wurth die Ablehnung des Projekts.

Ich halte die Ablehnung zum jetzigen Zeitpunkt für ein strategisches Manöver der scheidenden Bundesregierung, um das Modellprojekt noch schnell zu verhindern, bevor die Jamaika-Koalition möglicherweise andere Vorgaben beschließt,

so Wurth weiter.

Auch Micha Greif von den Hanffreunden Münster, einer Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbands, kritisiert den Ablehnungsbescheid des Bonner Instituts:

Die Antwort der BfArM liest sich wie ein Behördenschreiben aus den 1960ern – es ist erfüllt von gesellschaftlich längst überholten Auffassungen und geprägt durch realitätsfremde, bürokratische Scheuklappen.

Im von der Stadt Münster geplanten Modellprojekt sollen 100 von insgesamt 200 Studien-Teilnehmern im Alter von 21 bis 63 Jahren wöchentlich bis zu zwei Gramm Cannabis erhalten, um verschiedene Auswirkungen einer regulierten Cannabisabgabe zu erforschen.

Für Rückfragen und weitere Informationen steht Ihnen Georg Wurth unter kontakt@hanfverband.de und 030-44716653 gerne zur Verfügung.

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