Mönchengladbach: Alkohol-Verbot für den Karnevalszug
- Eric wrigth
- 8. Juli 2009
- 2 Min. Lesezeit
Was für ein Blödfug, die Rauschfeinde drehen immer mehr am Rad: Karneval ohne Alkohol. Und wenn doch, dann bitte heimlich aus dem Pappbecher und nicht aus der Bierflasche. Helau!
OK, das hat nur am Rande mit Hanf zu tun. Aber die verquere Drogenpolitik kommt ja zum Teil auch durch die immer mehr um sich greifende Rauschfeindlichkeit zustande. Ich bin jetzt weder der große Karneval- noch Alkoholfan. Aber soweit ich das bisher erlebt habe, ist das schwer zu trennen. Wer soll denn dann noch die komischen Sprüche aus der Bütt lustig finden und selig schunkeln? Aber lest selbst:
Mönchengladbach Alkohol-Verbot für den Zug VON RALF JÜNGERMANN UND BENEDIKT PETERS Mönchengladbach (RP) Die 4000 Teilnehmer beim Veilchendienstagszug dürfen nicht mehr öffentlich trinken. Dafür wollen die Karnevalisten sorgen. Bierflaschen und Schnaps sollen verboten werden. Angetrunkene dürfen nicht mitziehen. Fußgruppen, die den Zuschauern mit Bierflaschen zuprosten, Bierfässer, die auf Bollerwagen mitgezogen werden, Schnapsflaschen, die die Runde machen – Karnevals-Boss Bernd Gothe kennt diese Bilder. Und er will sie nicht mehr sehen. “In Zeiten, in denen wir fast täglich von Alkoholexzessen bei Jugendlichen lesen, müssen auch wir Karnevalisten unserer Vorbildfunktion gerecht werden”, sagt Gothe. Und das heißt: Niemand soll mehr mit Bierflaschen im Zug und auf den Wagen dabei sein. So sieht es ein Entwurf vor, den der Vorsitzende des Mönchengladbacher Karnevals Verbandes (MKV) bei der Jahreshauptversammlung vorstellte und der auf breite Zustimmung stieß. Ein komplettes Alkohol-Verbot wollen die Karnevalisten zwar nicht aussprechen, den Konsum aber stark eindämmen. Keiner habe etwas dagegen, wenn jemand auf den fünf Kilometern Zugweg auch ein Bier trinke, so Gothe. “Dann aber bitte aus Pappbechern und nicht plakativ aus Bierflaschen.” (…) Darum soll, per Satzung geregelt, schon beim nächsten Zug am 16. Februar 2010 gelten: Bierflaschen und Schnaps werden verboten. Ordner sollen dafür sorgen, dass Angetrunkene nicht mitziehen. “Die werden wir auch während des Zugweges aus dem Verkehr ziehen”, kündigt Gothe an.
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