Wie eine englische Zeitung meldet, versucht die Drogenfahndung der Nordenglischen Grafschaft Lancashire, Marihuana-Anbauern durch ungewöhnliche Einkäufe in Baumärkten auf die Schliche zu kommen. Wer zum Beispiel große Mengen Dünger im Winter kauft, muss dort künftig mit Polizeibesuch rechnen.
Hier die Übersetzung des Artikels von NW Daily Newspaper vom 08.Februar 2010:
Baumärkte liefern Hinweise auf die Einkaufszettel von Drogen-Farmern (08.02.10, GB) Die Drogenfahndung der Nordenglischen Grafschaft Lancashire hat neue Verbündete im Kampf gegen Cannabis-Farmer…die örtlichen Baumärkte. Die Polizei gibt an, dass sie Informationen aus der Absatzentwicklung von Baumärkten benutzt, um Personen zu finden, die Verdächtige Mengen an Düngemitteln, Lüftern, Beleuchtungs- und Belüftungssystemen und anderen verdächtigen Gegenständen zum Cannabisanbau kaufen. Für die Polizei heißt dies, dass sie mehr über die Gegenden in denen Drogenproduzenten arbeiten herausfinden kann. Auch die Überwachungskameras der Baumärkte werden dazu eingesetzt. Diese ungewöhnlichen Maßnahmen wurden vor allem wegen den wachsenden Sorgen des Polizei-Personals eingeführt. Die Polizei möchte näheres über die Verbindungen zwischen den Drogenproduzenten und dem organisierten Verbrechen, zum Beispiel Drogenhändlern, herausfinden. Die Ermittler sind ebenfalls über die „Potenz“ von Cannabis besorgt. Diese ist höher als noch vor einem Jahrzehnt, was zu vermehrten gesundheitlichen Problemen und der Ausartung des Drogengebrauchs führen kann. Inpektor Steve Stebbings von der lokalen Einheit gegen organisiertes Verbrechen sagte: „Wir hoffen diejenigen identifizieren zu können, die die Produkte kaufen nach denen wir suchen.“ „Wir haben ein Flugblatt produziert, welches an Baumärkte in unserem Bezirk herausgegeben wird. Wir wissen, dass auch viele unschuldige Kunden diese Sachen täglich kaufen. Diese haben nichts zu befürchten.“ „Wir suchen nach Faktoren die ungewöhnlich erscheinen, zum Beispiel eine auffällig große Menge Dünger, die mitten im Winter verkauft wird, oder hohe Barzahlungen für Großeinkäufe. Wir verfolgen nicht jeden einzelnen Verkauf, nur diejenigen, die Verdacht erwecken. Dem Innenministerium zufolge machen sehr potente Cannabissorten, auch als Skunk bekannt, ungefähr 80% des Marktanteils in Großbritannien aus.“ „Der Wirkstoffgehalt hat sich in den letzen zehn Jahren in etwa verdreifacht.“ „Im Vergleich zum Jahr 2000 enthält das Cannabis heute mehr von der chemischen Substanz THC und besitzt gleichzeitig weniger von einer anderen Verbindung, die den psychotischen Schüben, welche THC auslöst, entgegenwirkt.“ Seit zwei Jahren ist die Zahl der Cannabisfarmen in Lancashire auf einem Hochpunkt. Viele davon wurden in umgebauten Vorstadtwohnungen gefunden, wie im Dezember 2008. In der Lytham Road in Preston wurde eine Farm mit 400 Pflanzen ausgehoben. Ein Jahr davor wurden, ebenfalls in Preston, 800.000 Pfund(ca. 1.200.000€) Drogengeld in einer Villa gefunden. Erst im vergangenen September wurden 1000 Cannabispflanzen – im geschätzten Wert von 660.000 Euro – im Ort Oakenclough Mill gefunden. Die Polizei vermutet, dass hinter einigen der Farmen ausländische Drogen-Banden stecken. Deswegen arbeiten die örtlichen Gesetzeshüter auch mit den Energieversorgungsunternehmen zusammen, um Fälle von verdächtig hohem Energieverbrauch in Privatwohnungen zu finden.
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