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Alle dürfen kiffen, nur Patienten nicht – Skandal beim zweiten Kiff-In

Autorenbild: Eric wrigthEric wrigth

Das zweite Kiff-In im Görlitzer Park hat stattgefunden, es kamen deutlich weniger Teilnehmer als beim ersten Mal und noch viel weniger Polizei. Genau genommen war zum angekündigten Startzeitpunkt gar keine Polizei vor Ort, so dass viele Teilnehmer Cannabis konsumierten. Später kam die Polizei dazu und verhaftete den wahrscheinlich einzigen Inhaber einer Ausnahmegenehmigung vor Ort, beschlagnahmte die Apotheken-Blüten und schrieb eine Strafanzeige.

Beim ersten Kiff-In am 01. April herrschten eisige Temperaturen und es gab stellenweise Hagelschauer sowie eine massive Polizeipräsenz mit Vorkontrollen. Durch die Aufregung um die Einführung der neuen Null-Toleranz-Zone im Görlitzer Park und der damit zusammenhängenden Medienberichterstattung über das Kiff-In kamen damals dennoch zwischen 500 und 700 Menschen, die Ränge an den Steintreppen waren komplett voll.

Beim zweiten Anlauf, der jetzt am Vatertag stattfand, erschienen zunächst deutlich weniger Teilnehmer. Und das, obwohl überhaupt gar keine Polizei im Park war, die Dealer fleißig ihre Produkte anboten und knapp 3.000 Menschen auf Facebook ihre Teilnahme zugesagt hatten. Aktivisten der Hanfparade hatten ein großes rollendes Hanfblatt hinter Gittern mitgebracht und verteilten Flyer für den Global Marijuana March in Berlin, der am Samstag um 13 Uhr an der Warschauer Brücke stattfinden wird. Vertreter der Piratenpartei verteilten Flyer und das obligatorische Vogelfutter.

Einige Enthusiasten starteten um Punkt 16:20 Uhr einen Countdown, entzündeten ihre Joints und wünschten sich ein “Happy Fourtwenty”. Im späteren Verlauf sammelten sich immer mehr Menschen an, etwa 280 Teilnehmer konnte ich im späteren Verlauf zählen. Und auch die Berliner Polizei kam, offensichtlich auf einer ganz normalen Görli-Streife, dann doch nochmal vorbei. Zunächst wurden Nutzhanfsamen kontrolliert, die als Vogelfutter von der Piratenpartei verteilt werden sollten – ohne Beanstandung.

Ein Cannabispatient mit Ausnahmegenehmigung der Bundesopiumstelle, der gerade dem Magazin Exzessiv TV ein Interview gab und dabei Marihuana rauchte, erregte als nächstes die Aufmerksamkeit der Beamten. Während auf den oberen Rängen der großen Steinformation am Görlitzer Park mit Freude gekifft wurde, analysierten etwa 10 Beamte die merkwürdige Cannabis-Genehmigung ganz genau. Viele Kameras beobachteten das Geschehen und so konnte der Patient zunächst während dem Vorzeigen seiner Papiere seinen Joint weiterrauchen. Die Beamten telefonierten fleißig, kamen aber scheinbar mit falschen Informationen zurück: Eine Strafanzeige solle geschrieben werden.

Die Aufregung bei vielen Beobachtern war groß, auch bei mir. Es sollte aber noch schlimmer werden. Der betroffene Patient Pino entfernte sich etwas, um auf einer nahegelegenen Steinbank zur Ruhe zu kommen. Die Beamten folgten ihm, und fingen jenseits der Kameras an, ihn zu durchsuchen. Als alle Kameras wieder da waren, stand fest: Das Marihuana aus der Apotheke wird beschlagnahmt, Befehl von oben. Ich rief zwei Mal bei der Polizei an, um nachzufragen was das soll. Mir wurde keine Auskunft erteilt. Auch die Entsendung eines Krankenwagens wurde verweigert “solange die Polizei den Patienten nicht freigibt.” Nach Ausfertigung des Beschlagnahmeprotokolls und der Anzeige zogen die Polizisten weiter, die “normalen Kiffer” blieben weitestgehend ungestört. Nur eine weitere Anzeige wegen Cannabisbesitz kann definitiv bestätigt werden.

Exzessiv das Magazin hat ein erstes Video auf Facebook veröffentlicht. Weitere Videos werden sicher auf deren YouTube Account und auf diversen anderen Portalen folgen.

Das Hanfjournal und die Piratenpartei haben bereits schriftliche Berichte veröffentlicht.

Pressevertreter die über den Fall berichten möchten und Kontakt zu dem Betroffenen suchen, können sich an den DHV wenden.

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